Im Kleibernistkasten hinten auf unserem Grundstück piepst es leise, da sind wohl die Jungen geschlüpft. Aber nicht nur dort. Am Wegrand fand ich eine Eierschale, die Ihr auf dem Foto sehen könnt. Hellblau mit kleinen graubraunen Flecken. Da sich die Vogelarten in der Färbung und Zeichnung ihrer Eier unterscheiden, verrät mir diese Eierschale, dass irgendwo in der Nähe ein Singdrosselnest mit frisch geschlüpften Jungen sein muss. Singdrosseln bauen ihr Nest im Gebüsch und tragen nach dem Schlüpfen der Jungen die Eierschalen vom Nest weg. Wenn sie die Schalen einfach aus dem Nest werfen würden, könnte eine vorbeikommende Katze auf das Nest aufmerksam werden und die Vogeljungen fressen. Oder auch ein Waschbär oder ein Marder, lauter Tiere, die nachts draußen umherstreifen. In unserer Einfahrt lag heute eine weitere Eierschale, die seht Ihr auf dem 2. Bild. Sie ist leuchtend hellblau und hat eigentlich keinerlei Flecken, Die grauen Punkte auf dem Bild stammen vom Regen, der beim Aufprall auf den Boden kleine Staubkörnchen hochspritzen lässt, die auch auf die Eierschale gespritzt sind. Diese leuchtend blauen Eier sind vom Star. Das heißt, in unserem Nistkasten mit den Staren sitzen nun auch Jungvögel. Da werde ich in den nächsten Tagen fleißige Vogeleltern hin- und herfliegen sehen, die Futter für ihre Jungen heranschaffen. Übrigens sind die Singdrosseln auch eifrige Schneckenjäger. Wenn sie eine Schnecke gefangen haben, suchen sie sich einen Stein und zerschlagen da drauf das Gehäuse der Schnecke. Da sie oft immer wieder zum gleichen Stein kommen, liegen dort dann im Laufe der Zeit immer mehr kaputte Schneckenhäuser. So eine Stelle nennt man Drosselschmiede. Habt Ihr so etwas schon mal gesehen?