Gestern im Garten beobachtet

Unter unserer Terrasse wohnen Zauneidechsen. Als wir nach Schenkenberg zogen, haben wir extra im Garten einen Steinhaufen angelegt. Den seht Ihr auf dem ersten Foto. Wir wussten, dass es hier in der Gegend noch diese hübschen Eidechsen gibt und wollten ihnen einen Wohnplatz bieten. Zauneidechsen sind Kulturfolger, die sich über Jahrhunderte an das Leben im dörflich geprägten Siedlungsbereich angepasst haben. Sie nutzen auch kleinflächige Lebensräume und weichen bei Störungen in geeignete benachbarte Bereiche aus.

Zauneidechsen haben gewisse Ansprüche an ihren Lebensraum. Die notwendigen Bestandteile eines Lebensraumes nennt man „Habitatbausteine“. Habitat ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Lebensraum.

Zauneidechsen benötigen verschiedene Habitatbausteine, die dicht beieinader liegen müssen. Zur Jagd auf Insekten nutzen sie Bereiche mit schütterer Vegetation (Habitatbaustein 1). Wenn Gefahr droht, flüchen sie in dichte Vegetation oder in Hohlräume wie Mäuselöcher (Habitatbaustein 2). Für die Eiablage brauchen sie besonnte Sandstellen (Habitatbaustein 3). Dort vergraben sie ihre Eier und die Sonne brütet sie dann aus. Im Winter machen Zauneidechsen Winterruhe. Dafür suchen sie sich Verstecke unter alten Wurzeln oder auch tief unten in Steinhaufen (Habitatbaustein 4).

Sie sind wechselwarm, das heißt, ihre Körpertemperatur hängt von der Umgebungstemperatur ab. Deshalb sonnen sie sich auch gern am frühen Morgen, denn so können sie schnell ihre Temperatur erhöhen. Und je wärmer sie sind, umso schneller können sie sich bewegen und erfolgreich Insekten jagen. Am Steinhaufen haben wir die ganzen Jahre, die wir nun schon hier wohnen, nie Zauneidechsen gesehen! Aber bei Sonnenschein sitzen sie seit dem letzten Jahr auf den Kieselsteinen, die unsere Terrasse umgeben. Leider sind sie sehr scheu und flüchten bei der kleinsten Bewegung unter die Terrasse. Aber ein Foto ist mir gelungen, das ist hier als 2. angefügt.

Schreibe einen Kommentar