Zur Rätselfrage der 8. Woche

Hier kommt nun die Karte mit den singenden Nachtigallen in unserer Umgebung. Per eMail sind einige Meldungen bei mir eingegangen. Von Florians Familie, von meinem Freund Peter (der unten am Havelufer Götz wohnt), von Sarah (die auch mal in der AG war und inzwischen Biologie studiert) und von Christoph (der auch mal in dieser AG war, inzwischen mit der Schule fertig ist und eine Ausbildung macht). Herzlichen Dank! Ihr anderen habt hoffentlich auch irgendwo Nachtigallen gehört und nur keine Zeit gefunden, die hier zu melden, hoffe ich. Es ist ja wirklich ein Erlebnis, in der Abenddämmerung oder nachts diese kleinen Vögel dermaßen laut singen zu hören! Da die Nachtigallen immer noch singen, könnt Ihr gern weitere Standorte melden, dann aktualisiere ich die Karte.

Da es auch einige Meldungen außerhalb von Schenkenberg gab und ich selbst ja des Öfteren mit dem Rad abends von Brandenburg nach Schenkenberg fahre, gibt es auch eine Karte, die die weitere Umgebung zeigt. Da fehlen natürlich viele Nachtigallen, denn wir haben ja nicht das gesamte Gebiet kontrolliert. Aber so einen Eindruck bekommt man schon. Wenn Ihr noch Orte ergänzen könnt, bitte meldet Euch!

Wenn man sich die Orte genau anschaut, an denen Nachtigallen gehört wurden, weiß man, was eine Nachtigall als Lebensraum braucht: Dichtes Gebüsch, gern etwas verwildert und auf dem Boden eine Schicht aus altem Laub. Das hatte ich ja schon in der letzten Woche erklärt und unsere Beobachtungen bestätigen das.

Auf dem Telegraphenberg (auch Fliederberg genannt) in Schenkenberg waren in den letzten Jahren sogar im Mai manchmal 2 singende Nachtigallen zu hören. Denn es gab dort rund um die alte Kastanie dichtes Gebüsch mit Flieder, Kartoffelrose, Schneeball und vielen anderen Pflanzen. Eine schöne grüne Insel mitten im Dorf. Leider wurden im letzten Winter alle Sträucher gerodet, weil es Leute gibt, die es „unordentlich“ finden, wenn Gebüsch einfach so wächst. Nun singen dort keine Nachtigallen mehr, denn sie haben kein Gebüsch, in dem sie sich und ihr Nest verstecken können. Auch andere Vögel, die dort brüteten, sind nicht mehr da: Rotkehlchen, Zaunkönige, Amseln … Nur eine Kohlmeise sieht man manchmal, denn sie ist ein Höhlenbrüter und die Bäume stehen ja noch.

Karte 3 zeigt, wo in den letzten 5 Jahren überall in Schenkenberg Nachtigallen sangen. Ihr seht, es waren etliche mehr als in diesem Jahr und dabei waren das ja nur meine Beobachtungen! Alle, die jetzt auf Karte 1 fehlen, sind verschwunden, weil ihr Lebensraum verschwunden ist. Das kann passieren, wenn Grundstücke bebaut werden, was in einem Dorf ja normal ist. Da muss Gebüsch gerodet werden, weil ja für ein Haus Platz geschaffen werden muss. Wenn die Grundstücksbesitzer es um ihr Haus herum auch gern grün und naturnah haben, pflanzen sie aber vielleicht verschiedene Sträucher und lassen in einer Ecke ihres Grundstücks auch zu, dass die Sträucher groß und dicht werden. Dann besteht die Chance, dass wieder eine Nachtigall dort hinzieht. Aber es gibt eben auch stellen wie den Telegraphenberg, wo keine wirkliche Notwendigkeit bestand, das Gesträuch zu roden. Ich habe dem Telegraphenverein vorgeschlagen, gemeinsam mit dem NABU (Naturschutzbund) eine Strauchpflanzaktion zu machen und verschiedene Strächer zu pflanzen. Dann würden in den Folgejahren (die Sträucher müssen ja erstmal wieder wachsen) die ganze Vogelbrutsaison über verschiedene Sträucher blühen und Früchte bilden. Damit den Insekten und anderen Kleintieren Nahrung bieten und das wäre wieder über die ganze Saison eine verlässliche Nahrungsgrundlage für Vögel, Eichhörnchen und andere größere Tiere.

Die violetten Punkte sind singende Nachtigallen in Schenkenberg. Zur besseren Orientierung habe ich die Straßen rot gezeichnet.
Links am Rand, das ist Brandenburg und rechts unten, das ist Schenkenberg. Die Bundesstraßen sind rot gemalt und die violetten Punkte sind die singende Nachtigallen.
Hier sind zu den 5 singenden Nachtigallen von diesem Jahr noch die hinzugezeichnet, die in den letzten 5 Jahren von mir gehört wurden. 7 davon sind in diesem Jahr nicht mehr da.

Eine neue Rätselfrage gibt es in dieser Woche nicht, denn der Donnerstag ist ja Feiertag und eigentlich also weder Schule noch AG 😉

Lasst Euch trotzdem nicht abhalten, rauszugehen, es ist im Moment soviel los in der Natur! Auf dem Deich am Rietzer See habe ich letztens eine Ringelnatter gesehen! In den Gräben quaken die Frösche, die Sumpfschwertlilien blühen gelb am Schilfrand und und und

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